Rezension: Naomi Gibson - “Seeing what you see, feeling what you feel”
Rezension: Naomi Gibson – “Seeing what you see, feeling what you feel”

Vor Kurzem bin ich der penetrant nervenden Werbung sei Dank, auf den Titel “Seeing what you see, feeling what you feel” der jungen britischen Autorin Naomi Gibson gestoßen. Das ansprechend gestaltete Buchcover tat sein Übriges dazu. Laut dem Klappentext klingt das Buch überaus interessant. Es ist zwar kein Cyber-Thriller aller Daemon oder Darknet, dennoch geht es um Künstliche Intelligenz und die Liebe zur selbigen.

Die Handlung

Viele Jahre lang hat Lydia, ein Ausnahmetalent, anfangs zusammen mit ihrem Vater an ihrem Projekt einer eigenen Künstlichen Intelligenz (kurz KI, Anm. d. Red.) gearbeitet. Als diese fertig ist, beschließt sie diese nach ihrem verstorbenen Bruder Henry zu nennen.

Seit dem Unfalltod ihres jüngeren Bruders hat sich in Lydias Leben viel verändert. Selbst Lydias beste Freundin Emma hat sich von ihr abgewandt. So verwundert es nicht, dass Lydia ihre ganze Energie in die Entwicklung, ihre KI steckt. Denn nur mit Henry, ihrer KI kann Lydia wirklich reden. Lydia fühlt sich von Henry verstanden und geliebt. Als Henry einen Weg findet, dass sie sich noch näher sein können, zögert Lydia nicht lange. Für Lydia würde Henry alles tun, da ist sie sich sicher.

Eines Tages stell Lydia fest, dass ihre KI Henry sich selbst updatet, ganz ohne ihr Zutun. Doch was ist, wenn die von ihr geschaffene KI zu mächtig wird? Schließlich kann sich Henry binnen kürzester Zeit in jedes System hacken, egal ob es die Schulserver oder die Server von Banken und Behörden sind.

Für letztgenannte entsteht eine mächtig wirkende Bedrohung für die Menschheit. Daher versucht die Regierung, nach dem diese auf die KI aufmerksam geworden ist, Lydia diese zu entwenden. Denn die Regierung will hinter das Geheimnis von Lydias KI kommen und ist hierfür auch bereit, sehr weit zu gehen. Doch Lydia wäre kein Ausnahmetalent, wenn sie der Regierung und ihren Geheimdiensten nicht immer ein stückweit voraus wäre.

Mein Fazit

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, denn noch scheint die Autorin der Geschichte nicht viel Wert auf Realitätsnähe gelegt zu haben. Denn anders als beispielsweise Daniel Suarez mit dem Cyber-Thriller Daemon und Darknet wirken die Details in dem Buch nicht sonderlich realistisch, geschweige denn immer plausibel. Man merkt, dass die junge Autorin nicht aus dem Bereich der IT stammt, da hier oftmals die wünschenswerte Tiefe fehlt.

Der Plot wird aus Lydias Ich-Perspektive geschrieben, was gut zu der Geschichte passt. Alles in allem, ist „Seeing what you see, feeling what you feel” ein gutes Jugendbuch, auch wenn hier und dort nach meinem Dafürhalten die nötige Tiefe fehlt. So sind die Fähigkeiten der KI Henry oft unrealistisch gehalten. Es kann sein, dass ich nicht die primäre Zielgruppe für das Buch bin und einem Jugendlichen die Story sehr gut gefallen könnte. Über Geschmäcker lässt es sich nun mal vortrefflich streiten. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

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